Cashflow: Definition, Formel und Berechnungsmethoden

Neben dem wirtschaftlichen Ergebnis ist es für Unternehmer auch immer sehr wichtig, die Geldbewegungen im Blick zu behalten. Das beste Jahresergebnis bringt nichts, wenn das Unternehmen im Laufe dieses Jahres zahlungsunfähig wird und seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. Daher ist es wichtig, jederzeit en Cashflow im Blick zu behalten. In diesem Artikel enthältst du eine Vorstellung der Kennzahl, Beispielrechnungen, eine Interpretation sowie Antworten auf die häufigsten Fragen.

Was ist der Cashflow (Cash Flow)?

Der Cashflow ist eine wichtige Kennzahl im Geschäftsleben, denn er misst die Menge an Barmitteln, die dem Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum zufließt oder es verlässt. Der Cashflow zeigt also alle Ein- und Auszahlungen, z. B. Verkäufe, Investitionen und Ausgaben. Zudem umfasst er auch kurzfristige Anlagen, Abschreibungen, Rückstellungen und andere Posten. Ein positiver Cashflow bedeutet, dass mehr Geld in das Unternehmen fließt als es abfließt. Ein negativer Cashflow bedeutet hingegen, dass mehr Geld das Unternehmen verlässt als eingeht. Cashflows sind wichtig, um die Liquidität eines Unternehmens zu beurteilen, d. h. seine Fähigkeit, seinen kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Wie wird der Cashflow berechnet?

Zur Berechnung des Cashflows gibt es eine direkte und eine indirekte Methode.

Cashflow-Berechnung mit der direkten Methode

Bei der direkten Methode werden alle Ertragspositionen addiert, um die gesamten Mittelzuflüsse zu berechnen, und alle Aufwandspositionen abgezogen, um die gesamten Mittelabflüsse zu berechnen.

Cashflow-Berechnung mit der indirekten Methode

Bei der indirekten Methode werden nicht zahlungswirksame Aufwendungen wie Abschreibungen und andere nicht zahlungswirksame Transaktionen berücksichtigt. Bei dieser Methode werden auch Veränderungen des Betriebskapitals berücksichtigt, zu denen Verbindlichkeiten, Forderungen, Vorräte usw. gehören, die sich auf die Liquiditätslage des Unternehmens auswirken. Durch die Berechnung des Nettogewinns unter Berücksichtigung dieser nicht zahlungswirksamen Faktoren wird es möglich, den Cashflow genau zu berechnen.

Beispiel

Der selbstständige Unternehmensberater Michael unterstützt verschiedene IT-Dienstleister bei ihrem Großprojekten. Hierfür stellt er monatlich Rechnungen, die in der Regel innerhalb weniger Wochen durch seine Kunden bezahlt werden. Sein Steuerberater und seine Hilfskraft für die Buchhaltung haben ermittelt, das er für das vergangene Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 80.000€ erwirtschaftet hat. Beim genaueren Blick auf die einzelnen Einzahlungen und Auszahlungen fällt jedoch auf, dass in den Sommermonaten die Auftragslage und damit der Geldfluss stark eingebrochen sind, sodass er nur aufgrund seiner Rücklagen noch jede einzelne Zahlung aus eigener Kraft vornehmen konnte. Aus diesem Grund möchte er künftig die Ermittlung seines Cashflows (die Kapitalflussrechnung) fokussieren möchte, um mit seiner laufenden Geschäftstätigkeit keine derart knappen Phasen durchlaufen zu müssen.

Warum ist der Cashflow so wichtig?

Der Cashflow ist eine der wichtigsten Kennzahlen für Unternehmen und Organisationen jeder Größe. Durch die schnelle Übersicht über die Geldzuflüsse und -abflüsse im Unternehmen kann er auf einen Blick Aufschluss darüber geben, ob die Organisation finanziell gesund ist oder nicht. Ein positiver Cashflow bedeutet, dass mehr Geld hereinkommt als herausgeht, was dem Unternehmen zu Wachstum und Erfolg verhelfen kann. Andererseits bedeutet ein negativer Cashflow, dass mehr Geld das Unternehmen verlässt als hereinkommt, was zu finanziellen Problemen wie einem Konkurs führen kann. Ein effektives Cashflow-Management ist daher für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens unerlässlich. Der Cashflow kann Unternehmen auch dabei helfen, Ausgaben zu planen, wichtige Investitionen zu tätigen und Entscheidungen darüber zu treffen, ob sie zusätzliche Schulden aufnehmen sollten oder nicht. Indem sie ihren Cashflow im Auge behalten, können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Geschäfte auf Dauer rentabel bleiben.

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